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Waldbrandbekämpfung

1.

Bei einem Waldfeuer brennt nur der Saum einer Fläche. Dieser Saum wandert nach allen Seiten, aber am schnellsten - als Feuerspitze - in der Front, die der Wind vor sich her treibt.

Die meisten sehen in dem Feuersaum den Rand eines Flammenmeeres, das die ganze Brandfläche erfüllt. Das ist völlig falsch, führt zu unbegründeter Angst und lähmt den Löschwillen. - Die Feuerspitze kriecht meist weniger als einen halben Kilometer in der Stunde voran, nur bei großer Dürre und starkem Wind steigt die Geschwindigkeit auf einen Kilometer pro Stunde und mehr an. Das Feuer ist also viel langsamer als ein Fußgänger. - Hinter dem Feuersaum schwelen nur einzelne Stubben und auf der Erde liegende Holzstücke. Da kannst Du ohne Gefahr herumgehen - nur nicht barfuß - auch wenn es dort ziemlich rauchig ist. Daran mußt Du denken, wenn Du Dich vom Feuer eingeschlossen fühlst.

2.

Zum Löschen mußt Du den Feuersaum durchbrechen und nach beiden Seiten hin ausrollen. Bei leichten Bränden erstickst Du die Flammen durch Ausschlagen mit Ästen.
Dazu brichst Du Dir bis eineinhalb Meter lange Kiefem- oder Fichtenäste neben der Brandstelle ab. Hole zum Schlagen nicht über Schulterhöhe aus! Arbeite möglichst mit mehreren Kameraden im gleichen Takt zusammen. - Äste versagen, wenn Du bei großer Hitze nicht nahe genug an die Feuerlinie heran kannst und wenn Du in dichte Bestände kommst.

3.

Bei hohen Flammen und in Dickungen wirfst Du Sand mit einem Spaten auf den Feuersaum. Gleichzeitiger gut gezielter Wurf mehrerer Männer auf dieselbe Stelle wirkt schlagartig. Jeder Wurf muß sitzen!

Der Spaten ist das beste Löschgerät. Mit ihm kannst Du noch aus 5 m Entfernung werfen. Jeder sollte ihn zum Waldbrandort mitbringen. Ein kurzer Soldatenspaten ist besser als gar keiner, - Wenn Du keine reine Erde findest, wie z. B, auf einem Wege oder Pflugstreifen, mußt Du erst die Bodendecke abkratzen, um Löscherde gewinnen zu können. Torf brennt selbst und erstickt die Flammen nicht. Deshalb greifst Du auf Torfböden zur Feuerpatsche und erstickst mit ihr die Flammen. Daß man in Dickungen - bis unten beasteten Jungbeständen - nicht löschen könne, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Dort kann der Wind das Feuer nicht so stark antreiben.

4.

Rauch, Hitze und Flammen können Dich zu kurzem Ausweichen zwingen. Bei jeder vorübergehenden Besserung der Lage mußt Du aber blitzartig zu neuem Angriff voreilen. Du weißt ja, daß die Höhe der Flammen immer wieder wechselt, weil der Wind bei einem Waldbrand so unruhig hin- und hertaumelt und seine Stärke ständig schwankt.

Wenn der Rauch zu stark wird, wirf Dich kurz hin. Unten ist die Luft besser. Laß Dich nicht aus der Ruhe bringen, wenn Du Deinen Nebenmann vor Rauch vorübergehend nicht siehst. Was hinter Dir durch überfliegende Funken langsam an kleinen Brandinseln entsteht, bekämpfen Deine Kameraden. - Vereiteln Hitze und Rauch die Wiederholung Deines Angriffs auf die alte Stelle, dann verlege Dein Angriffsziel kurz entschlossen nach der Seite.

Ziehe Dich aber nicht zurück, um nur noch Zuschauer zu spielen! Erst wenn das Feuer angehalten und vollständig gelöscht ist, hast Du etwas geleistet und darfst an kühle Getränke denken.

5.

Unerfahrene Löschmannschaften sind häufig aus Unkenntnis sehr zaghaft. Du mußt es ihnen vormachen.

Gehe ihnen ruhig zum Feuersaum voran, Sie werden Dir allmählich folgen. Das Beispiel ist auch hier das beste Führungsmittel.

6.

Eine Bresche im Flammensaum muß sofort nach rechts und links erweitert werden. Einzelne Kameraden bleiben zurück und übererden rücksichtslos, was noch raucht und flammt.

Das erste Zerschneiden der durchgehenden Feuerlinie ist ein entscheidender Erfolg! Die Hitze läßt sofort nach, das Feuer wird schwächer und läuft langsamer weiter. Verfolge es mit aller Kraft!

7.

Tanklöschfahrzeuge helfen Dir beim Schlagen und Erweitern von Breschen. Mit einsatzbereiter Besatzung und Begleitmannschaft wirken sie durchschlagend.

Vom Strahlrohr ihres 20 m langen Angriffsschlauches reicht der geschlossene Wasserstrahl 20 m weit. Spritze auf die brennende Bodendecke, nicht nach oben! Mit kurzen Sprühstrahl-Stößen erreichst Du die größte Wirkung. Von der ersten Bresche aus kannst Du den Feuersaum Entlangspritzen. So geht am wenigsten Wasser verloren. Schlepper mit Güllehängern können die Tanklöschfahrzeuge hervorragend ergänzen, besonders wenn sie mit Schläuchen und Strahlrohr ausgerüstet sind.

8.

Ein Tanklöschfahrzeug kann sich nur dann voll auswirken, wenn eine einsatzfreudige Begleitmannschaft die Kleinarbeit übernimmt.

Mit Spaten, Patschen, Rückenspritzen und Gießkannen löscht sie die gewöhnlich sofort wieder aufflackernden Stellen gründlich ab. Während ihr Tanklöschfahrzeug Wasser holt, setzen sie die Löscharbeiten mit ihrem Handgerät fort und steht nicht untätig herum.

9.

Reicht der Wasserstrahl nicht bis zum Fuß des Feuersaumes, dann mußt Du rasch entschlossen eine Schlauchleitung bauen.

Mit Ästen und Spaten werden Schlauchpfade grob freigemacht, in denen Schläuche sich schnell auslegen und einziehen lassen. - Auf einem Wege warten und vor dem Erscheinen des Feuersaumes das Gelände bespritzen, ist Wasserverschwendung. Sie ist schon oft Ursache schlimmer Mißerfolge gewesen. Das Naßmachen kannst Du nur verantworten, wenn gefüllte Tanklöschfahrzeuge überreichlich zur Stelle sind, und es unmöglich ist, vom Tanklöschfahrzeug aus Schlauchleitungen zum Feuersaum vorzutreiben.

10.

Laß Dich durch Kronenfeuer nicht erschüttern. Es hat starke seelische Wirkung auf Anfänger, ändert aber nichts an Deinem Löschauftrag: Zerschlagen des Feuersaumes auf dem Boden.

Wenn die aus der Bodendecke hochzüngelnden Flammen die Nadeln und dünnen Zweige von vielbeasteten Bäumen austrocknen und dann entzünden, kommt es zum Kronenfeuer. Du siehst aus dem Feuersaum plötzlich heulende Riesenfackeln aufsteigen, die Hitze strahlt stärker, die Funken fliegen weiter, und dem Unerfahrenen rutscht das Herz in die Hosen. Das ist aber alles, denn jeder Kronenbrand erlischt sofort, wenn das Bodenfeuer aufhört.

11.

Streifen ohne brennbare Bodendecken dienen als "Auffanglinien" und helfen Dir, Du mußt aber schon vor diesen Linien das Feuer angreifen und aufspalten. Hinter ihnen werden die Funken - Brandinseln entschlossen im Keime erstickt.

Waldpflüge und Räumraupen verstärken während eines Waldbrandes das vorhandene Netz von wundgehaltenen Feuerschutzstreifen und Wegen. Durch Fräsen können die Wege unbefahrbar gemacht werden! Wenn Du bequem auf Deinen Spaten gestützt, hinter diesen Auffanglinien das Feuer erwartest, wird es Dich oft genug mit einem Windstoß in die Flucht jagen und Deine Verteidigungsstellung überspringen.

12.

Achte auf Brandinseln durch Flugfeuer! Sie entstehen bei Kronenfeuer und großer Trockenheit vor der Front als Bodenfeuer.

Kleine Trupps mit Spaten und Rückenspritzen erledigen sie.

13.

Ein Gegenfeuer muß genau gegen den Wind getrieben werden. Es ist das letzte Verteidigungsmittel, wenn alles andere versagt.

Es soll nur von einer sicheren Auffanglinie entzündet werden. Du mußt es so anlegen, daß es auf die ihm entgegenkommende Feuerspitze zuläuft. Wenn der Wind aus dem Gegenfeuer Funken vorantreibt, kann die Lage verschlimmert werden! Gegenfeuer neben Flanke und Rücken einer Brandfläche sind unsinnig. Lasse lieber die Hände von einem Gegenfeuer und die Streichhölzer in der Tasche! Halte Dich an Spatenarbeit!

14.

Der Schwerpunkt des Angriffs muß immer auf die Front mit ihrer Feuerspitze gerichtet sein.

Der Kampf gegen Seiten und Rücken des sich nach allen Seiten ausdehnenden Feuersaumes ist einfacher. Hier können auch die weniger erfahrenen Löscheinheiten etwas leisten. Entscheidenden Erfolg kannst Du aber nur durch Anhalten der Feuerfront erzielen.

15.

Wenn der Feuersaum angehalten ist, muß sofort, allerspätestens bei Morgengrauen des nächsten Tages, mit dem gründlichen Nachlöschen begonnen werden. Eine Unterlassung dieser Arbeit hat schon oft zu verheerenden Nachbranden geführt.

Auf einem breiten Randstreifen werden die Glutstellen aufgegraben und alles gründlich bewässert. Bei kleinen Bränden hilft dabei ein Ringsum-Schlauchpfad. Bei großen, gefährlichen Bränden schieben Räumraupen und Bergepanzer auf der Grenze zwischen schwarzer und grüner Fläche den einspurigen - Brandflächen-Randweg - für Tanklöschfahrzeuge. Er verhindert, daß Glutnester sich in der Bodendecke weiterfressen. Bei breiteren Randwegen erschweren die zusammengeschobenen Seitenwälle den Zugang zu den Brandstellen!

16.

Bekommst Du keinen örtlichen Einsatzauftrag, dann greife das Feuer dort an, wo Du darauf stößt oder wo Du es für besonders gefährlich hältst.

Für den Erfolg ist schnelles zupacken alles. Warte nicht auf Befehle oder etwa auf ein zweites Tanklöschfahrzeug, wenn schon eins da ist. Sieh zu, wohin der Wind das Feuer treibt, dann weißt Du, wo Du am nötigsten gebraucht wirst.

Wenn Du bei einem Brande den Wald retten willst, mußt Du rasch handeln, also:

"Spaten her, ran ans Feuer!"

 
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